Auf gute Nachbarschaft im Nachbarschaftsraum 5 – Oppenheim und unsere Nachbargemeinden

Die Entscheidung über den Zuschnitt unseres Nachbarschaftsraums fiel schon Ende 2023. Zu unserer Nachbarschaft zählen neben unserer Gemeinde Oppenheim die Gemeinden Dienheim mit Ludwigshöhe, Guntersblum, Uelversheim, Eimsheim, Dolgesheim, Weinolsheim, Undenheim-Friesenheim, Selzen-Hahnheim-Köngernheim. Manche Gemeinden haben schon vor vielen Jahren fusioniert, manche arbeiten eng zusammen. Nun werden wir alle enger zusammenrücken. Noch ist kein schöner Name gefunden, daher haben wir die Bezeichnung NBR 5 – wir sind der fünfte Nachbarschaftsraum (NBR) im Dekanat Ingelheim-Oppenheim.

In den vergangenen Gemeindebriefen konnten Sie bereits die Impulse unseres Dekans Olliver Zobel zu den entstehenden Nachbarschaften im Rahmen von EKHN 2030 lesen. Ziel ist es, dass bis 2030 in unserer Landeskirche Evangelische Kirche in Hessen und Nassau die Nachbarschaften an die Stelle der einzelnen Gemeinde treten. Der Hintergrund hierfür liegt sowohl in sinkenden Mitgliederzahlen in der Kirche und damit sinkenden Einnahmen als auch in zurückgehenden Zahlen an Studentinnen und Studenten, die ihre Berufung als Pfarrerin bzw. Pfarrer sehen und sich hierzu ausbilden lassen. Daher können viele Gemeinden nicht mehr alleine erhalten bleiben.

Die Bildung von Nachbarschaften ist ein großer Schritt und mit einigen Änderungen verbunden – und noch längst sind nicht alle Fragen geklärt. Gleichwohl möchten wir Ihnen einen Überblick geben über den aktuellen Stand – und Sie auch in den folgenden Gemeindebriefen und in einer Gemeindeversammlung informieren.

Im letzten Jahr wurde eine Steuerungsgruppe gebildet und zu den wichtigen Themen gibt es Arbeitskreise, die sich nun regelmäßig treffen. Der Prozess hat sozusagen an Fahrt aufgenommen und in diesem Jahr 2025 stehen einige Entscheidungen an, die die Weichen für unseren Nachbarschaftsraum stellen werden. In der Steuerungsgruppe ist übrigens Axel Dahlem aus unserem Kirchvorstand Mitglied und in allen Arbeitsgruppen ist stets ein Mitglied aus Oppenheim.

Im sogenannten Verkündigungsteam sind unsere Pfarrer Eric Bohn und Pfarrer Simon Ahäuser. Dieses Team umfasst neben den Pfarrerinnen und Pfarrer auch Kirchmusikerinnen und Kirchenmusiker – und damit unseren Propsteikantor Ralf Bibiella – sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jugendhaus und andere Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen. Die Pfarrerinnen und Pfarrer in diesem Arbeitskreis gehen der Frage nach, wie in der Nachbarschaft Seelsorgebezirke aussehen können oder wer für welche Aufgaben zuständig sein wird. Wichtig ist und bleibt, dass Sie, liebe Gemeindemitglieder, sich auch weiterhin vertrauensvoll an einen Pfarrer oder eine Pfarrerin wenden können. Bei manchen Themen wird schon jetzt über die aktuellen Gemeindegrenzen hinausgedacht – so sind die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Dienheim und Oppenheim in einer Gruppe sowie die aus den Berggemeinden und dem Selztal in einer weiteren Gruppe zusammengefasst.

In der Arbeitsgruppe Rechtsform diskutiere ich, Caroline Flick, mit anderen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern aus der Nachbarschaft die von der Kirchenleitung als möglich vorgesehenen Rechtsformen für die Nachbarschaft. In jedem Fall wird es ein Gremium geben, das auf Ebene der Nachbarschaft die Entscheidungen trifft – ein (Gesamt-)Kirchenvorstand auf Nachbarschaftsebene. Zudem wird es Veränderungen bei der Haushaltsführung geben. So wichtig das Thema aus rechtlicher Sicht ist, wahrscheinlich hat es geringe Auswirkungen auf das Gemeindeleben vor Ort.

Die Fragen in der Arbeitsgruppe Gebäude, in die aus unserer Gemeinde Hansjürgen Bodderas, Axel Dahlem und Kathleen Groll entsandt sind, werden wohl eher spürbar werden. In unserer Nachbarschaft haben wir viele Immobilien – Kirchen, Pfarrhäuser, Gemeindehäuser und weitere, teilweise vermietete Gebäude. Welche davon brauchen wir? Vor allem aber, welche davon brauchen wir nicht mehr? Konkret zum Beispiel, welche Gemeinden können sich gut ein Gemeindehaus teilen? Die Kirchen sollen dagegen alle erhalten bleiben – auch als Orte für Gottesdienste!

Offen ist auch noch die Frage nach dem Gemeindebüro. Perspektivisch soll es nur noch ein Büro für die Nachbarschaft geben, in einer Übergangslösung vielleicht zwei. In Oppenheim liegt unser Pfarrbüro direkt bei der Kirche, allerdings ist die Parksituation ungünstig. In diesen Arbeitskreis ist unsere Gemeindesekretärin Elke Kahabka entsandt.

In der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit diskutiert unser Pfarrer Simon Ahäuser darüber, wie die künftige Internetseite aussehen kann – eine Startseite für die Nachbarschaft und Unterseiten für die einzelnen Kirchen. Die Seite der Katharinenkirche soll auch in Zukunft gut auffindbar sein, um nicht nur über das Gemeindeleben zu berichten, sondern auch um die sonntäglichen Führungen, das Musikprogramm etc. zu bewerben. Offen ist, in welcher Form es künftig Gemeindebriefe gibt – einen für die Nachbarschaft oder auch weiterhin einen separaten für Oppenheim; weiterhin umfassend in Papierform oder in elektronischer Form?

Sie sehen, es sind im Moment mehr Fragen als Antworten. Mit der Zeit werden wir sicherlich in die Nachbarschaft und mit Rilkes Worten in die Antworten hineinwachsen.

… Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein… R.M. Rilke

Auf dem Weg in die Nachbarschaft dürfen Sie uns gerne Ihre Fragen und Wünsche mitteilen! Wir freuen uns auf den Dialog – und werden auf jeden Fall weiterhin im Gemeindebrief berichten. Zudem möchten wir Sie schon jetzt zum gemeinsamen Gottesdienst der gesamten Nachbarschaft am 15. Juni um 10 Uhr in Guntersblum auf dem Platz vor dem 72h Haus in der Alsheimer Straße einladen.

Im Namen des Kirchenvorstands

Dr. Caroline Flick