Da hätte Martin Luther sicher gerne Station gemacht auf seinem beschwerlichen Weg nach Worms und hätte die Anhöhe zu St. Katharinen flugs in Kauf genommen! Denn „Hören, trinken und genießen“ – das war auch seine Sache und auf die Bibel konnte er sich dabei auch berufen:
„Man soll den Gästen einen guten Trunk geben, dass sie fröhlich werden, denn wie die Schrift sagt: Das Brot stärkt des Menschen Herz, der Wein aber macht ihn fröhlich“.
Wie hätte er gestaunt über die große Orgel in der Katharinenkirche, ihre Klangfarben und die Kunstfertigkeit des Kantorenehepaares, darauf zu spielen. Denn dass „die Musica gleich nach der Theologie“ das Höchste sei, das war für ihn abgemacht. Wie munter also wäre seine Fantasie auf die Reise gegangen, um die Brücke zu bauen, auf der sich die Weinaromen vom rheinhessischen Tropfen mit Klangfarben einer Musik von Bach oder Mozart oder Beethoven begegnen. Aber, ach, Luther kannte keinen Bach. Der war noch ferne …
Wir Heutigen aber sind eingeladen zur – wie man es modern sagt – „synästhetischen Sinnenreise“. Wir dürfen schmecken und hören, wie sich Wein und Musik gegenseitig zum Strahlen bringen, wie eine französische Orgelkomposition plötzlich den beerigen Duft eines Pinot Noirs verströmt, wie ein Weißwein mit seiner frischen Mineralik ein Präludium von J.S.Bach umspielt.
Am Freitag, dem 19. September 2025, um 18 Uhr beginnt die musikalische Weinprobe in der Katharinenkirche mit einem Sekt und zehn Weinen aus drei deutschen und zwei südafrikanischen Anbaugebieten. Propsteikantor Ralf Bibiella und Dr. Katrin Bibiella interpretieren dazu Stücke von Bach, Mendelssohn, Mozart und anderen. Zur Stärkung darf es auch über das von Luther empfohlene Brot hinausgehen. Im Westchor gibt es feine Speisen. Doch spätestens dort wäre Luther erschrocken! An der Stelle, an der er noch eine Schwalbennestorgel im Westchor sah, stößt sich seit der großen Zerstörung Oppenheims im Jahr 1689 das Auge an einer kahlen Wandfläche.
Daher ist Höre – Trinke – Genieße eine Benefizveranstaltung, deren Erlös mit dem Kauf einer Eintrittskarte in Höhe von 80 Euro dem Projekt „Schwalbennestorgel für den Westchor der Katharinenkirche“ zugutekommt. Auf dass es darauf vital, zart, fein perlend und charaktervoll klinge.
Der Orgelbauverein St. Katharinen e.V. erbittet Ihre Anmeldung so bald wie möglich, da die Zahl der Plätze begrenzt ist, spätestens jedoch bis 17. August über das Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde Oppenheim oder im Katharinenlädchen vor der Katharinenkirche zu den üblichen Öffnungszeiten.
Herzliche Einladung zu einem „Erlebnis Katharinenkirche“ der besonderen Art!
Erleben Sie die Katharinenkirche nunmehr auch virtuell, im 3D-Format!
Unsere Webseite https://katharina-spricht.de nimmt Sie mit auf eine unvergessliche Reise durch den eindrucksvollen Kirchenraum von St. Katharinen und seine Baugeschichte, von den Anfängen bis in die Gegenwart.
Das Handsymbol auf der Startseite (s. Foto) weist darauf hin, wie Sie Animationen zu einzelnen Themen aufrufen können: Gehen Sie mit dem Cursor auf eine Facette des Facettenkreuzes (EKHN-Logo) und rufen Sie das von Ihnen gewünschte Thema mit einem Klick auf.
Es ist uns eine große Freude, dieses einzigartige Projekt erfolgreich abgeschlossen zu haben und Ihnen vorstellen zu können!
Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare. Herzlichen Dank!
Eric Bohn
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