Fünf Tage Kirchentag in Hannover liegen hinter mir – ein buntes Programm aus Konzerten, Gesprächen und kleinen Entdeckungen.
Abends auf den Bühnen: Jupiter Jones, Samuel Harfst, Jonny vom Dahl, Sarah Brendel und 2Flügel. Jeder Auftritt hatte seine eigene Stimmung, und ich war gerne dabei.
Unterwegs gab es überraschende Begegnungen: In der Bahn ein kurzer Austausch mit Bekannten, im Imbiss ein tiefgründiges Gespräch mit einem muslimischen Kellner, der seit Jahren mit einer Protestantin verheiratet ist. Solche Augenblicke zeigen, wie unkompliziert Menschen ins Gespräch kommen.
Aus den Vorträgen nehme ich praktische Impulse mit: Luisa Neubauer hat aufgezeigt, wie man seinen Standpunkt konstruktiv vertritt. Die NGO International Justice Mission erklärt ihre Arbeit gegen Menschenhandel. Antje Schrupp gab Einblicke in feministisches Engagement, und Armin Laschet machte deutlich, dass politische Diskussionen auch in kirchlichen Kontexten ihren Platz haben.
Zwischen Programm und Pausen entstanden nette Runden: Im Café Kiwi saßen wir abends mit Gitarre beisammen, im Bremer Oasencafé gab’s beim Kaffee eine kleine Fußmassage – eine entspannte Abwechslung.
Ein Thema zog sich durch die Berichterstattung: Vielfalt und Dialog. Manche Medien – allen voran die BILD-Zeitung – verzerren hier bewusst. Ein Workshop für Kinder of Color, der als geschützter Raum für den Austausch über Rassismuserfahrungen gedacht war, wurde reißerisch als „weiße Kinder ausgeschlossen“ betitelt. So wird aus einem pädagogisch sinnvollen Angebot ein angeblicher Skandal gestrickt – Stimmungsmache statt ehrlicher Information.
Der Kirchentag bot rund 1.500 Formate: Wer wollte, konnte singen, beten, diskutieren oder sich beraten lassen. Politik, Umweltfragen und Glaube passten genauso ins Programm wie Musik und Begegnung.
Vielleicht ist 2027 in Düsseldorf auch etwas für dich dabei: Ein Vortrag, der zum Nachdenken anregt, ein spontanes Gespräch oder einfach ein Konzert, das gute Laune macht. Ich freue mich schon darauf, Erlebtes mit dir zu teilen.
Text von Pfarrer Simon Ahäuser